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Hilft Osteopahie beim Restless Legs Syndrom?

 

Was ist das Restless Legs Syndrom?

Das Restless Legs Syndrom (nachfolgend als RLS bezeichnet) wird den neurologischen Erkrankungen zugeordnet und zählt in Deutschland mit einer Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von 2% bis 9% zu den Häufigsten dieser Art. Dieses Krankheitsbild äußert sich häufig durch Missempfindungen in den unteren Extremitäten, welche sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten können. Ferner kommt es zu Parästhesien, Wärme- und Druckgefühl, Spannungen, Ziehen, Jucken, Brennen und einen besonders großen Bewegungsdrang der Beine. Die Symptome treten vorwiegend nachts und in Ruhephasen auf und können auf diese Weise den Schlaf und die nächtliche Erholung massiv stören.

Die Unterschiede

 Medizinisch wird unterschieden zwischen dem idiopathischen (primären) und symptomatischen (sekundären) RLS.

Idiopathisches RLS:

  • Es kann keine andere Erkrankung als Ursache diagnostiziert werden
  • Es lässt sich nicht durch Strukturelle Veränderungen nachweisen
  • Erniedrigte dopaminerge Rezeptorverbindungen scheinen eine Rolle zu spielen
  • Als gesichert gilt ein erniedrigter Intrazerebraler Eisenspeicher (Eisenspeicher im Gehirn)

Symptomatisches RLS:

  • Häufiges Vorkommen internistischer Erkrankungen: bei Niereninsuffizienz, Eisenmangelanämie, Rheumatische Polyarthritis und Schwangerschaft
  • Häufiges Vorkommen neurologischer Erkrankungen: Multiple Sklerose, Myelitiden (Entzündungen des Knochen- oder Rückenmarks) und Syringomyelie (angeborene flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Rückenmark)

Welche Therapien gibt es?

Medikamentöse Therapie:

Vor allem zu Beginn einer RLS- Erkrankung sind dopaminerge Arzneimittel wie Levodopa u. ä. geeignet, um die Symptome zu verringern. Um möglichen Nebenwirkungen der Medikamente entgegenzuwirken, wird den Patienten zu einer kohlenhydratreichen Kost geraten. Sollte der Schweregrad stark ausgeprägt sein und die Dopaminpräparate keine Wirkung zeigen, kann im Rahmen der Zweitlinientherapie eine Behandlung mit Oxycodon erfolgen.

Nichtmedikamentöse Therapie:

Eine veränderte Lebensführung kann einen deutlichen Unterschied auf die Symptome haben. Tägliche Bewegung scheint hier der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Dadurch soll eine mögliche venöse Stauungssymptomatik verhindert oder zumindest minimiert werden. Ein wichtiger Punkt, denn venöser Stau steht im engen Zusammenhang mit einer RLS-Symptomatik. Außerdem wird empfohlen, täglich vor größeren körperlichen Ruhephasen (Sitzen, Schlafen) für einige Minuten im Vierfüßlerstand gezielt mit dem Zwerchfell zu Atmen. Darüber hinaus wird ein regelmäßiger Besuch im Schwimmbad empfohlen, denn der externe Wasserdruck kann sich positiv auf bestehende Ödeme in der Peripherie auswirken.

Kann Osteopathie helfen? 

Ein Behandlungserfolg ist abhängig vom RLS Typ. Beim Symptomatischen RLS muss ganz klar auf die Schulmedizin verwiesen werden, da die Ursache bekannt ist und in der Regel einer schulmedizinischen Behandlung bedarf.

Bezüglich des Idiopathischen RLS sollte meiner Meinung nach jeder Betroffene vor einer medikamentöse Therapie nach Abklärung und Rücksprache mit dem behandelnden Arzt einen Versuch starten, das Problem osteopathisch anzugehen. Häufig handelt es sich bei diesem RLS Typus im Kern um ein funktionelles Problem, wie bspw. einen venösen Stau. Eine medikamentöse Therapie inklusive der Nebenwirkungen kann so unter Umständen vermieden werden.