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Unterschied Osteopatie vs Physiotherapie
Osteopathie und Physiotherapie unterscheiden sich deutlich voneinander. Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten.
Die Physiotherapie behandelt ausschließlich den Bewegungsapparat mit allen dazugehörigen Verbindungen wie Muskeln, Sehnen und Gelenken. Neben Manuellen Handgriffen und faszialen Techniken kommen häufig auch Hilfsmittel zum Einsatz. Das Spektrum der Hilfsmittel umfasst Wärmeanwendungen (z.B. Moorpackung), Massagepistolen zum Auflockern der Muskeln, Triggersticks zum Senken der Spannung in Muskel- und Faszie, Ultraschall aber auch Stromanwendungen. Darüber hinaus nutzt die Physiotherapie Krankengymnastik um mit Übungen gemeinsam mit dem Patienten für eine Verbesserung der Beschwerde zu sorgen.
Die Osteopathie betrachtet den menschlichen Körper als eine funktionelle Einheit. Eine deutliche Abgrenzung zur Physiotherapie stellt die Verbindung und Behandlung von inneren Organen und des Kraniums (latein für Kopf) dar. Durch die anatomischen Gegebenheiten können Beschwerden am Bewegungsappart unter Umständen Ihren Ursprung auch auf der Organebene oder dem Kopf haben. Nach osteopathischer Ansicht interagieren Muskeln, Faszien, Gelenke, innere Organe und die Kraniale Ebene miteinander. Unser Nervensystem, das Faszien Netz und unsere Gefäße spielen hierbei eine tragende Rolle.
Fallbeispiel: Ein Patient berichtet von monatelangen Knieschmerzen. Die Ursache ist unbekannt, es gab kein Trauma. Die Beschwerden wurden ärztlich abgeklärt. Dabei wurden neben Blutanalysen auch MRT und Röntgenaufnahmen angefertigt. Alle Untersuchungen führen zu keinem Ergebnis.
Bildet sich der Patient die Schmerzen also nur ein?
Ein mögliches Szenario für den Grund der Schmerzen liegt in der Anatomie der versorgenden Strukturen: Arterie, Vene und Nerv. Alle Drei durchqueren auf ihrem Weg zum Knie potenzielle Engpässe. Mögliche Engpässe können die Lumbale Bandscheibe, der m psoas major (großer Hüftbeuger), Organe im kleinen Becken, das Leistenband und andere sein. Dabei kann die Irritation von Arterie, Vene und oder Nerv zu einem Schmerzphänomen am Knie ohne lokale Ursache führen.
Die Finger und Hände des Osteopathen sind durch eine lange und fundierte Ausbildung und Erfahrung hochsensibel spezialisiert. Man spricht hier oft von „sehenden, spürenden Händen“. So wird ein Spannungsunterschied oder die verminderte Mobilität auf Organ Ebene im Bereich des Abdomens (Bauch) wahrgenommen. Durch die Behandlung einer sog. osteopathischen Dysfunktion eines „Engpasses“ kann es als Ergebnis zur Besserung am Zielort, dem Kniegelenk kommen.
Zusammenfassung
Gemeinsamkeiten: Die Behandlungstechniken im Bereich des Bewegungsapparates wie Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen ect. ähneln sich teilweise. Die Techniken werden größtenteils mit den Händen ausgeübt.
Unterschiede: Die Physiotherapie setzt den Fokus Ihrer Behandlung auf die Schmerzende Struktur und oder etwas weiter weg. Dennoch beschäftigt sie sich ausschließlich mit Auffälligkeiten und Problemen am Bewegungsapparat.
Osteopathie: Sowohl bei der Untersuchung als auch bei der Behandlung betrachtet die Osteopathie den menschlichen Organismus als funktionelle Einheit. Organe, Kopf und Bewegungsapparat stehen in engem Verhältnis zu einander und können sich gegenseitig beeinflussen.